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Angststörungen verstehen – Psychotherapie in Berlin Prenzlauer Berg

Unruhige Wasseroberfläche mit treibenden Blättern - Symbol für innere Bewegung, emotionale Verletzlichkeit und den Wunssch nach Halt.

Was du über Angststörungen wissen solltest

Angst ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Sie schützt uns, warnt vor Gefahren und aktiviert unsere Sinne. Doch wenn Angst sich verselbstständigt, ohne äußeren Anlass auftritt oder den Alltag dauerhaft einschränkt, wird sie zur Belastung. Viele Menschen mit Angststörungen erleben nicht nur unangenehme körperliche Symptome, sondern auch tiefgreifende Verunsicherung, Rückzug oder Selbstzweifel – oft begleitet von dem Gefühl, dass „etwas mit ihnen nicht stimmt“. Doch Angst ist behandelbar. Und Du musst nicht alleine damit bleiben.

Wenn Angst das Leben mitbestimmt – typische Anzeichen einer Angststörung

Die Anzeichen einer Angststörung können sehr unterschiedlich sein – manche treten plötzlich auf, andere schleichen sich langsam in den Alltag ein. Häufig berichten Betroffene von:

  • Plötzlichen Panikattacken, in denen Herzrasen, Atemnot oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden, scheinbar aus dem Nichts auftreten. Diese körperlichen Symptome sind real und intensiv – obwohl keine akute Gefahr besteht.

  • Anhaltender innerer Unruhe, einem ständigen Grundgefühl von Anspannung, Überwachsamkeit oder „unter Strom stehen“. Oft fällt es schwer, zu entspannen oder Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.

  • Vermeidung bestimmter Situationen, etwa öffentlicher Orte, Fahrten mit der U-Bahn oder Gespräche mit anderen Menschen – aus Angst, dass etwas passieren könnte oder dass man „es nicht aushält“.

  • Starkes Grübeln und Kontrollverhalten, besonders im Vorfeld oder Nachgang sozialer oder belastender Situationen. Viele versuchen, alles perfekt vorzubereiten oder spielen Gespräche immer wieder im Kopf durch.

  • Ein Gefühl der Unsicherheit gegenüber dem eigenen Körper, dem Denken oder der Realität. Manche Betroffene berichten von Depersonalisation, Schwindel, Zittern oder diffusen körperlichen Beschwerden, ohne medizinischen Befund.
     

Diese Symptome können sich verstärken, wenn sie unbehandelt bleiben – insbesondere, wenn Vermeidung und Rückzug zur Strategie werden. Je früher Du Unterstützung suchst, desto leichter lassen sich belastende Muster durchbrechen.

Die häufigsten Formen von Angststörungen

Angst kann sich sehr unterschiedlich zeigen – und deshalb gibt es verschiedene diagnostische Unterformen. Hier ein Überblick:

Soziale Phobie

Menschen mit sozialer Phobie erleben intensive Angst in zwischenmenschlichen Situationen. Die Sorge, bewertet, abgelehnt oder bloßgestellt zu werden, steht im Vordergrund. Schon einfache Alltagssituationen – wie ein Anruf, ein Treffen oder ein Meeting – können starken Stress auslösen. Häufig ist auch das Grübeln über das eigene Verhalten im Nachhinein sehr belastend. Die soziale Phobie beginnt oft im Jugendalter und ist eng mit Scham und einem verletzlichen Selbstwertgefühl verbunden.

Agoraphobie

Die Agoraphobie ist nicht – wie häufig angenommen – einfach nur „Platzangst“. Vielmehr beschreibt sie die Angst vor Situationen, aus denen man schwer entkommen kann oder in denen man im Ernstfall keine Hilfe bekäme. Das können große Plätze sein, aber auch Fahrten mit Bus oder Bahn, Menschenmengen, Geschäfte oder sogar das Verlassen der Wohnung. Oft treten Panikattacken in solchen Situationen auf. Betroffene meiden dann zunehmend bestimmte Orte – was die Angst langfristig verstärkt.

Generalisierte Angststörung (GAS)

Bei der generalisierten Angststörung stehen keine einzelnen Auslöser im Vordergrund, sondern ein fast durchgängiges Gefühl von Besorgnis, innerem Druck und ständiger Anspannung. Viele berichten davon, dass sie „ständig mit dem Schlimmsten rechnen“, dass Sorgen kaum zu stoppen sind und selbst in ruhigen Momenten eine unterschwellige Anspannung bleibt. Körperlich zeigt sich die GAS oft durch Schlafstörungen, Magenprobleme, Muskelverspannung und Konzentrationsstörungen.

Spezifische Phobien

Spezifische Phobien beziehen sich auf eng umgrenzte Auslöser: z. B. Spinnen, Höhe, Blut, Spritzen, Fahrstühle oder Flugzeuge. Obwohl die Angst objektiv gesehen „unverhältnismäßig“ ist, erleben Betroffene sie als sehr real. Viele wissen, dass ihre Angst irrational ist – was aber nicht bedeutet, dass sie sie kontrollieren können. Auch hier kommt es häufig zu Vermeidungsverhalten, das die Angst langfristig verfestigt.
 

Hier findest Du weiterführende Informationen zu den häufigsten Angstformen:

→ Soziale Phobie – wenn Scham und Unsicherheit den Kontakt erschweren
→ Agoraphobie – Angst vor Kontrollverlust oder dem „Ausgeliefertsein“
Generalisierte Angststörung – wenn Sorgen niemals stillstehen
→ Spezifische Phobien – starke Angst vor bestimmten Dingen oder Situationen

Ursachen verstehen – wie Angststörungen entstehen

Die Entstehung von Angststörungen lässt sich meist nicht auf einen einzigen Faktor zurückführen. Vielmehr kommen mehrere Ebenen zusammen:

Lerntheoretische Erklärungen

Aus verhaltenstherapeutischer Sicht entwickeln sich Angststörungen durch klassische und operante Lernprozesse. Eine belastende Situation (z. B. Blamage, Kontrollverlust, Schmerz) wird mit bestimmten Reizen verknüpft – etwa einem Ort, einem Gefühl oder einem Gedanken. Vermeidung und Rückzug führen kurzfristig zur Erleichterung, verhindern aber langfristig korrigierende Erfahrungen. Die Angst bleibt bestehen oder weitet sich sogar aus.

Biologische Prädispositionen

Menschen mit Angststörungen zeigen häufig eine erhöhte physiologische Erregbarkeit. Ihr Nervensystem reagiert schneller und stärker auf potenzielle Gefahrenreize. Auch genetische Faktoren, hormonelle Einflüsse oder eine erhöhte Sensitivität gegenüber Stress können eine Rolle spielen.

Bindung und frühe Beziehungserfahrungen

Frühe Bindungserfahrungen haben einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Stressverarbeitung. Kinder, die in einem unsicheren, überkritischen oder emotional wenig verlässlichen Umfeld aufwachsen, entwickeln häufiger ein erhöhtes Erregungsniveau, Unsicherheit im Kontakt mit anderen oder ein tiefes Gefühl von „nicht okay sein“. Das Nervensystem lernt, wachsam zu bleiben – selbst dann, wenn heute keine reale Bedrohung mehr besteht. Auch emotionaler Entzug, Beschämung oder zu wenig Schutz in belastenden Momenten können später zur Entwicklung einer Angststörung beitragen.
 

Wie ich arbeite – Psychotherapie bei Angststörungen

In meiner Praxis in Berlin Prenzlauer Berg biete ich Psychotherapie bei Angststörungen an – online oder vor Ort. Mein Ansatz ist integrativ, fundiert in der Verhaltenstherapie und erweitert um bindungs- und körperorientierte Elemente. Im Zentrum steht für mich die Verbindung aus fundiertem Fachwissen und einem sicheren, urteilsfreien Raum.

Wichtige Bestandteile der Therapie:

  • Psychoedukation: Du lernst, wie Angst entsteht, wie sie sich im Körper zeigt und welche Strategien wirksam sind

  • Kognitive Strategien: Wir hinterfragen angstauslösende Gedanken, Verzerrungen und überhöhte innere Erwartungen

  • Exposition: In einem geschützten Rahmen üben wir gemeinsam den Umgang mit angstauslösenden Situationen – behutsam und stabilisierend

  • Selbstregulation: Du stärkst Deine Fähigkeit, Dich innerlich zu beruhigen – durch Atem, Körperwahrnehmung, innere Bilder oder Rituale

  • Dritte Welle der Verhaltenstherapie: Achtsamkeit, Akzeptanz, Selbstmitgefühl – statt ständiger Kontrolle

  • Bindungs- & biografische Reflexion: Wenn es hilfreich ist, schauen wir gemeinsam auf die Wurzeln Deiner Angst – ohne Schuldzuweisungen, aber mit Verständnis für Dich
     

Dein nächster Schritt

Wenn Du Dich in diesen Beschreibungen wiedererkennst, lade ich Dich herzlich zu einem Erstgespräch ein. Gemeinsam finden wir heraus, ob mein Angebot zu Dir passt – und wie Dein persönlicher Weg aussehen kann. Du musst Dich nicht mehr allein durchkämpfen. Es gibt gute Möglichkeiten, Angst zu verstehen, zu regulieren – und wieder mehr Freiheit und Selbstvertrauen zu spüren.
 

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